Stallerhof
Kurzinformationen:
Musik:
Gerd Kühr
Libretto:
Franz Xaver Kroetz
Musikalische Leitung:
Ulf Schirmer
Inszenierung:
Jaroslav Chundela
Bühne und Kostüme:
Johannes Leiacker
Veranstaltungsort:
Uraufführung:
Deutsches Museum/Kongresssaal
Weitere Vorstellungen:
Deutsches Museum/Kongresssaal
Deutsches Museum/Kongresssaal
Deutsches Museum/Kongresssaal
Stallerhof
Diese Musik tönt in das Schweigen, in die Sprachlosigkeit des Bauernmilieus hinein. Sie erzeugt den Naturlaut, sagt uns die Tageszeit an und die Temperaturen. Auch weiß sie für uns nachzuvollziehen, was in den Leuten vom Stallerhof vorgeht: Es ist, als suche sie ihnen zu Hilfe zu kommen, ihnen beizustehen, damit ihre Gefühle - für die es bei Kroetz keine Vokabeln und keine Sätze gibt, nur das Schweigen, Ewigkeiten - in einer Musik vielleicht doch noch zur Sprache werden, ans Tageslicht kommen.
Franz Xaver Kroetz, der uns dieses Stück selbst vorgeschlagen hat, hat es mit dem Komponisten zusammen für dessen musikalische Bedürfnisse und Absichten eingerichtet.
Die Musik macht einen leichten, alpinen Klang, landschaftlich, seelen-landschaftlich, still, entlegen, elegisch. Trauer und Zärtlichkeit liegen in den kristallenen Strukturen einer Musik, die nicht illustriert, sondern auf Grund ihrer spezifischen Gaben stilsicher so etwas wie eine neue Dimension in das Kroetzsche Werk einbringt, ohne es dadurch strukturell oder inhaltlich in Frage zu stellen. Diese Dimension ist eine geistige, rein musikalische, gestalterische, an ihrem eigenen Gespür orientierte Art von Schönheit, die in den Zusammenhang des Stücks getreten ist, neben ihm existierend, darüber und in seiner Mitte.
Eine Schönheit, die sich nicht zuletzt aus einer ihr eigenen apollinischen Selbstdisziplin und Abgrenzung erklärt, aus ihrer Eigentümlichkeit, Eigengesetzlichkeit und aus einem Unabhängigkeitsgefühl, das eine ganz besondere Grazie mit sich bringt, feingliedrig Empfindliches, und Genauigkeit.
(Text: Hans Werner Henze, Experimente)