Hinter der Mauer
Figurenspiel des Train Theatre Jerusalem
Kurzinformationen:
Musik:
Betty Olivero
Buch:
Betty Olivero
Musikalische Leitung:
Roger Epple
Inszenierung und Bühne:
Hadass Ophrat
Choreographie:
Smador Imor
Veranstaltungsort:
Uraufführung:
Gasteig/Black Box
Weitere Vorstellungen:
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Hinter der Mauer
Figurenspiel des Train Theatre Jerusalem
[...] „Die Hauptschwierigkeit im Verlauf unserer Arbeit bestand darin, das Drama ohne Worte zu vermitteln. Bialiks Text kann nicht gesprochen werden. Abgesehen von ein paar wenigen Sätzen, die die Sprechrolle übernimmt, hört man aus dem Mund der Schauspieler/Puppen kaum etwas. Ausgewählte poetische Stellen wurden der Erzählung entnommen und dienen zu beginn eines jeden Bildes als ‚Motto’. Beim Komponieren der Musik ließen wir uns von diesen Passagen leiten und ihr Gehalt bestimmte den Grundton und die ‚Stimmen’ jedes Bildes. Die einzige Schauspielerin, die wirklich spricht, ist die Sängerin. Sie verkörpert nicht nur eine einzige Figur. Ihre Rolle ist der des Chors in der antiken griechischen Tragödie vergleichbar. Sie ist die Erzählerin, die Beschreiberin und manchmal die innere Stimme einer der Personen. Ihr Text ist ausgesprochen primitiv. Sie wiederholt ständig ein oder zwei Worte; mehr kennt sie nicht. Sie macht nur ein Geräusch, sie bleibt an einer Stelle hängen.
Der Geiger (der auch Bratsche spielt) steht manchmal vorne an der Bühne, abseits von den anderen Orchestermitgliedern. Er ist der musikalische Kommentator, der Erzähler ohne Worte. Seine ‚Stimme’ ist die von Noach und seine übertrieben expressiven Bewegungen beim Geigenspiel symbolisieren so etwas wie den Schatten von Noach, der Puppe/dem Schauspieler. So entsteht zwischen der Sängerin und der Rolle, die sie jeweils singt, einerseits und dem Geiger und Noach andererseits eine spannungsgeladene Dualität.
Die dominierenden Klangfarben der Musik im Stück sind hohe, schrille Töne, die bis an die Schmerzgrenze gehen. Sie entsprechen der Sehnsucht nach der weiten Ferne, nach dem Unmöglichen; ein komplizierter Traum in langen, langsamen, unendlich ausgedehnten Linien.“ [...] (Text aus: Betty Olivero und Hadass Ophrat, Hinter der Mauer - Die Umsetzung)