Die Bergwerke zu Falun
Figurentheater
Kurzinformationen:
Musik:
Saruya Toshiro
Musik:
Toshiro Saruya
Buch:
Sigrid Maurice
Inszenierung:
Kerstin Esch
Figuren und Bühne:
Christoph Sehl
Veranstaltungsort:
Uraufführung:
Gasteig/Black Box
Weitere Vorstellungen:
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Die Bergwerke zu Falun
Figurentheater
"Als ich dieses Projekt annahm, war ich nicht hundertprozentig sicher, wie die psychologische Beschreibung jeder Figur allein durch ein Schlagzeugensemble vermittelt werden könnte. Doch überzeugten mich all die atmosphärischen und äußeren Aspekte dieses Ortes davon, dass Schlaginstrumente die angemessenen Instrumente für meine Komposition der Bergwerke zu Falun waren. [...]
Im allgemeinen haben wir Komponisten ein unvermeidliches Problem, wenn wir Musik für Schlagzeug schrieben. Das heißt, wir müssen uns fragen, was wir wollen, wenn wir die natürliche Klangqualität der Schlaginstrumente in Betracht ziehen. Verlangen wir zuviel Präzision, verderben wir damit möglicherweise die natürliche Qualität der Instrumente - und umgekehrt. In manchen Teilen der Bergwerke zu Falun haben die Musiker die Flexibilität, den Klängen nachzuspüren, die ihnen am angemessensten erscheinen. Obwohl das wie Improvisation aussehen mag, ist diese Art der Flexibilität mit voller Absicht in der Struktur meiner Komposition vorgegeben. [...] Ich denke, dass die Philosophie, die hinter der orientalischen Musik steht, die Vieldeutigkeit als Teil der Deutlichkeit begreift. Mit dieser Vorstellung fand ich zur Kompositionsmethode für das Stück. [...]In den Bergwerken zu Falun habe ich versucht, die gegenseitige Beeinflussung und die Verwandlungen der Figuren auszudrücken, anstatt unterstützende Musik zu schreiben, die den Themen und der Geschichte des Stückes Zwang antun würde. Ich versuchte, das Stück zu entwickeln, indem ich Kontraste zwischen zwei grundsätzlich entgegengesetzten Dingen aufzeichnete, anstatt jeder Figur verschiedene Themen oder Motive zu geben. Diese Geschichte stellt entgegengesetzte Dinge einander gegenüber: Ewigkeit gegen Endlichkeit, Unschuld gegen Bosheit usw. Jede Figur gehört zu einer Ordnung. Manchmal klar, manchmal undeutlich. Jede Figur ist auf bestimmte Positionen festgelegt - ausgenommen Elis. Elis bewegt sich die ganze Geschichte hindurch innerhalb und außerhalb der gegensätzlichen Konzepte. [...]
Die Rolle jeder Figur beinhaltet die zwei gegensätzlichen Konzepte, anstelle individueller Charakterzüge oder Gedanken. Nur Elis bezeichnet das, was er durch die beiden Sphären erfassen kann. Deshalb dachte ich, dass es keinen Sinn hätte, Elis bestimmte Themen zu geben. Vielmehr spürte ich, dass die Musik die gegensätzlichen Elemente ausdrücken sollt, die Elis an jedem entsprechenden Punkt des Stücks beeinflussen, und dass sie dadurch Elis` Bewusstsein ausdrücken würde. [...]
(Text aus: Toshiro Saruya, Die Bergwerke zu Falun)