Coco’s Last Collection
Kurzinformationen:
Musik:
Elena Kats-Chernin
Konzept und Choreographie:
Verena Weiss
Ausstattung:
Katja Salzbrenner
Veranstaltungsort:
Uraufführung:
Gasteig/Black Box
Weitere Vorstellungen:
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Coco’s Last Collection
Ein kleines, einfaches Lied. Es ist Cocos Lied, ein Schlager aus dem Paris der zwanziger Jahre. Auf diesem Lied ist die gesamte Komposition zu Coco’s Last Collection aufgebaut. Doch nicht nur dies allein. Dieses Chanson, aus wenigen Tönen bestehend und mit engen Intervallen gebaut, bricht aus sich heraus, hinaus in die große Welt der Coco Chanel. Immer wieder treibt es mehr Facetten als zuvor heraus, Facetten, die man zunächst gar nicht vermutete. Eingeschrieben in jeden Baustein der Musik, wird Cocos Lied und sein musikalisches Material immer neuen Verrückungen unterzogen und ebenso neu eingefärbt. Diese Bausteine – es sind kleine Stücke für zwei Klaviere – tragen alle einen Titel wie etwa „Rattern“, „Die Uhr“, „Schuhe“, „Geister“, oder „Schere“.
Es handelt sich um den Versuch, mit diesen kleinen Charakterstücken in wechselnden Farbtönen das Bild einer von ihrer Arbeit besessenen Frau zu zeichnen, die immer neue Kollektionen mit der immer gleichen Handschrift entwirft. Ihr rhythmisches Grundmotiv ist das Staccato einer ratternden Nähmaschinen, das in seinen Variationen mal nett normal, mal parodistisch oder monumental-romantisch und auch geisterhaft versponnen sein kann. Doch stets ist da ein Moment des Insistierenden in der Musik, getrieben von einem nervösen Motor, der nur durch die Fragmentierung und Auflösung des Rhythmus in Einzeltöne zum Stillstand gebracht werden kann.
So kristallisieren sich aus unterschiedlichen aperçuhaften Musikbildern allmählich die Wesenszüge einer Frau heraus, die 1883 als Tochter eines Hausierers in den Cevennen geboren wurde und 1971 völlig vereinsamt in Paris starb. [...]
(Text aus: Elena Kats-Chernin, Zur Musik von „Coco’s Last Collection)