hin und weg

Krieg ohne Schlacht, Furcht, MinutenSpuren, Orangen


Kurzinformationen:

Musik: Felix Leuschner, Peter Nikolaus Häublein, Eunyoung Kim, Martin von Frantzius
Musikalische Leitung: Tobias Engeli, Cornelius Trantow
Regie: Alexander Keil (Krieg ohne Schlacht); Felix Seiler (Furcht); Jan Eßinger (MinutenSpuren); Maria Popara (Orangen)

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Veranstaltungsort:

Uraufführung:

Akademietheater im Prinzregententheater

Weitere Vorstellungen:
Akademietheater im Prinzregententheater


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Krieg ohne Schlacht, Furcht, MinutenSpuren, Orangen
Gemeinschaftswerk

Nach der Kollektivoper Über Frauen über Grenzen (2000) und Jörg Widmanns Monologe für zwei (2002) ist dies der dritte Beitrag der Hochschule für Musik und Theater Hamburg für die Münchener Biennale. Vier Studierende der Kompositionsklassen und vier Regiestudierende taten sich zusammen. Mit dem Dramaturgen Wolfgang Willaschek entwickelten sie vier sehr unterschiedliche Konzepte, die unter dem Übertitel hin und weg zu einem Musiktheaterabend verschmelzen. 

Hin und weg wird eröffnet mit Krieg ohne Schlacht von Felix Leuschner und Alexander Keil. Ein Tenor und ein Cello präsentieren Lieder nach Texten von Heiner Müller. Im Zentrum steht die Gefühlswelt eines jungen Mannes, der um seinen verstorbenen Vater trauert. Konträre Empfindungen laufen parallel ab. Die Musiker verkörpern sie in einem lebhaften Wechselspiel. Es gipfelt in einem Kampf zwischen Sehnsucht und Wut, Liebe und Hass. Plötzlich offenbart sich eine Welt, in der sich sämtliche Realitäten verschieben.

Furcht von Nikolaus Häublein und Felix Seiler beschreibt den Ausbruch dreier Menschen aus ihrem drögen Alltag. Ein graues Forschungslabor. Darin zwei Männer und eine Frau. Zwischen Landkarten, Essensvorräten, einbrechendem Wasser und ausweichenden Blicken baut sich eine Spannung auf, die auf Entladung wartet. Da flackert das Licht, die Sehnsucht von Abenteuer und Ferne ist plötzlich nur noch eine Schublade entfernt. Doch selbst am eisigen Rand der Welt sind die Akteure vor hausgemachten Konflikten nicht gefeit. Jeder Traum hat eine Schattenseite, manchmal sogar eine blutige.

MinutenSpuren
 von Eunyoung Esther Kim und Jan Eßinger (dramaturgische Mitarbeit: Kristina Prause) beschäftigt sich mit dem Umgang von „Lebens-Zeit“, mit der Frage danach, wie und wann scheinbar ferne Zeit ganz nah wird. Die zentrale Frage lautet: Was will ich? Auf der Suche nach einer Antwort begibt sich die Protagonistin Anna auf eine unbestimmte Reise. Sie begegnet ihren Erinnerungen, löst sich aus dem Hier und Jetzt, um in einen phantastischen und zeitlosen Raum einzutauchen. 

Für Orangen wählten Martin von Frantzius und Maria Popara Texte aus Das Leben an der Praca Roosevelt von Dea Loher. Schuld, Verzweiflung, Selbstzerstörung, Gewalt, aber auch Liebe, die Einsicht, am Leben zu sein, überleben zu können, bestimmen den Text. Die Kommunikation zwischen den Hauptpersonen, einer Sängerin und einem Schauspieler, führt über Monologe, die aber versteckte Dialoge darstellen: Beide gehen, wenn auch fast unmerklich, aufeinander ein. Die Musik greift dies auf und möchte die Extreme zusammenführen: Neben den Gefühlen der Trauer, des Hasses auf die Mörder des Sohnes, der Wut auf die Unfähigkeit des Mannes, ist in der Frau eine Empfindung am stärksten: die verzweifelte Liebe einer Mutter.

Alexander Keil (Regie Krieg ohne Schlacht)
studierte bis 2004 an der Universität in Hildesheim Szenische Künste und begann im Anschluss daran mit dem Studium der Musiktheater-Regie an der Theaterakademie Hamburg. Assistenzen im Schauspieltheater und an der Oper. Regie in Nonnsense (Theater Meissen), Ein Mittsommernachtstraum, Allemonde. Mélisande. Geneviève. Debussy, L’Histoire du Soldat, pace pianto party (jeweils Theaterakademie Hamburg) und Glühend heiße Herzen im St. Pauli Theater Hamburg. Die Uraufführung bei der Münchener Biennale 2008 ist bereits die dritte Zusammenarbeit mit dem Komponisten Felix Leuschner.

Felix Seiler (Regie Furcht) wurde 1983 in Stuttgart geboren. Regie- und Dramaturgieassistenzen führten ihn u.a. an die Junge Oper und Staatsoper Stuttgart, die Deutsche Oper Berlin und an die Berliner Philharmonie. Seit 2004 studiert er an der Theaterakademie Hamburg Musiktheater-Regie und erarbeitete dort bereits die Projekte Piramo Tisbe und La fata diva (beide 2005), sowie gemeinsam mit Alexander Keil den Abend Allemonde. Mélisande. Geneviève. Debussy. 2007 folgte Il pianto di Maria im Rahmen des Studienprojekts pace pianto party und Die Puccini-Schwestern im St. Pauli-Theater Hamburg.

Jan Eßinger (Regie MinutenSpuren
1983 in Darmstadt geboren, studiert seit 2003 Musiktheater-Regie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Neben eigenen Projekten wie dem Barockabend pace, pianto, party (2007), führten ihn Regie-Assistenzen an die Staatstheater Darmstadt und Kassel, die Opern Leipzig und Göteborg, auf Kampnagel, sowie zu den Bregenzer Festspielen und den Wiener Festwochen. Ein weiterer Interessensschwerpunkt liegt in der Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Jan Eßinger war Stipendiat des Istituto Italiano di Cultura und wird durch das Evangelische Studienwerk Villigst e.V. gefördert.

Maria Popara (Regie Orangen)
studierte Chorleitung in Budapest und absolvierte Regieassistenzen in Budapest und London. Für das Musiktheaterprojekt Labyrinth in the Opera in Budapest war sie als musikalische Leiterin und als Co-Regisseurin tätig. Seit 2005 studiert Maria Popara Musiktheater-Regie an der Theaterakademie Hamburg. Während des Studiums inszenierte sie ein Projekt mit Liedern von Wolfgang Amadeus Mozart und eine Komposition des kanadischen Komponisten Zack Settel im Rahmen des musiktheatralischen Multimedia-Projekts Voiceover.

Tobias Engeli (Musikalische Leitung) 
Sohn einer Musikerfamilie, erhielt schon früh Cello- und Klavierunterricht. Mit 13 Jahren machte er erste Dirigiererfahrungen. Als 15-Jähriger begann er eine rege Kammermusiktätigkeit. Er studierte an den Hochschulen für Musik und Theater Winterthur und Hamburg. Nach seinem Cello-Examen trat er in die Kapellmeisterklasse von Christof Prick ein. 2004 dirigierte er die Oper Stallerhof von Gerd Kühr an der HfMTh Hamburg, 2006 Milhauds Medée, Amour et Psychée von Mondonville, Il Combattimento von Monteverdi,Infinito Neroa von Sciarrino, Brittens Sommernachtstraum, L’histoire du soldat von Strawinsky. Im Juni 2006 gastiert er mit dem Freischütz bei den Landesbühnen Sachsen. Seit 2006 ist Engeli am Staatstheater Darmstadt engagiert, er dirigierte u.a. die Uraufführung der katalanischen Oper La Cuzzoni von Augusti Charles (Barcelona).

 

 

Komponisten

Felix Leuschner, Peter Nikolaus Häublein, Eunyoung Kim, Martin von Frantzius

Bild des Komponisten: Felix Leuschner

Felix Leuschner

geboren 1978, studierte er Schlagzeug in Weimar, Komposition in München bei Hans-Jürgen von Bose und wechselte 2006 an die Hamburger Hochschule in die Klasse von Peter Michael Hamel. Er schrieb Stücke u.a. für das Siemens Arts Program, für den Salem Festival Choir / Music for Salem – Cambridge, New York, für die Klangnacht Hamburg, Theatermusik für das Bayerische Staatsschauspiel, das Staatstheater Braunschweig, das Altmark-Theater Stendal, das Stadttheater Landshut und die Bayerische Theaterakademie.

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Peter Nikolaus Häublein

geboren 1980, nahm 1996 bis 1998 privaten Kompositionsunterricht bei Jochen Neurath. Damals entstanden zahlreiche Bühnen- und Kurzfilmkompositionen. 1999–2004 studierte er Klavier/Tonsatz/Hörerziehung am Dr. Hoch´s Konservatorium in Frankfurt am Main. 2004 begann er ein Kompositionsstudium bei Peter Michael Hamel in Hamburg und setzt es seit Oktober 2006 bei Manfred Stahnke fort. Im Zentrum seines Schaffens stehen Klavierwerke, daneben Werke für Gesang und Klavier und für Ensemble. Auch während des Studiums führte er seine Beschäftigung mit bühnen- und filmdramatischen Konzepten weiter.

Bild des Komponisten: Eunyoung Kim

Eunyoung Kim

Kim studierte an der Yonsei-Universität in Seoul Komposition bei Sukjun Gong und Sunghyun Yun und setzte von 2001 bis 2006 ihre Studien an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg bei Peter Michael Hamel und Wolfgang-Andreas Schultz fort. 2005 erhielt sie den Krista und Rüdiger Warnke-Förderpreis, der ihr ein Postgraduierten-Studium bei Adriana Hölszky am Salzburger Mozarteum ermöglichte. Ihr Opernakt Minuten-Spuren, wurde 2008 im Rahmen der Gemeinschaftoper hin und weg bei der Münchener Biennale uraufgeführt. Ihr erstes Orchesterstück Dong-Ak (2004) wurde von den Hamburger Symphonikern, und das Auftragswerk des NDR Drei Gartenbilder (2009) im Rahmen der Konzertreihe das neue werk vom NDR Sinfonieorchester uraufgeführt. Seit 2009 unterrichtet sie an der Yonsei-Universität als Dozentin.

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Martin von Frantzius

geboren 1977, machte sich nicht nur als Komponist, sondern auch als Geiger, vor allem durch Konzerte mit dem Laptop als Duo-Partner, einen Namen. Er studierte Violine bei Christiane Edinger, Komposition bei Peter Michael Hamel an der HfMTh Hamburg, wo er Kurse für elektronische Musik und Musikinformatik bei Georg Hajdu und Helmut W. Erdmann besuchte. Für die Ausarbeitung innovativer musikalischer Ideen schreibt er sich gerne eigene Software. Neben Werken für traditionelle Besetzungen entstehen interaktive Kompositionen und multimediale Projekte. Sein Leben als Komponist ermöglicht sich Martin von Frantzius augenblicklich als Entwickler in der Telekommunikationsbranche. 

Informationen

Besetzung & Credits

Besetzung


Musik: Felix Leuschner (Krieg ohne Schlacht); Peter Nikolaus Häublein (Furcht); Eunyoung Esther Kim (MinutenSpuren); Martin von Frantzius (Orangen)
Musikalische Leitung: Tobias Engeli, Cornelius Trantow
Regie: Alexander Keil (Krieg ohne Schlacht); Felix Seiler (Furcht); Jan Eßinger (MinutenSpuren); Maria Popara (Orangen)
Mit: Max Ciolek, Claudia Rometsch, Peter Kubik, Gabriel Rodriguez-Silvero, Florian Miro, 
Rebekka Reister, Kwon JiSyong, Andreas Preuß, Melanie Wandel, Ralf Wegner, Nicolas Bertholet
Es spielt das ENSEMBLE 21 der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Bühne und Kostüme: Marina Hellmann
Bühnenassistenz: Hannah Landes
Tontechnik: Katharina Raspe
Dramaturgie: Wolfgang Willaschek
Dramaturgie MinutenSpuren: Kristina Prause
Projektleitung: Ilka Rümke
Gesamtleitung: Frank Böhme, Albrecht Faasch, Peter Michael Hamel, Fredrik Schwenk
Dauer: 90 Minuten
Aufführungsrechte: Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Produktion der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in Zusammenarbeit mit der Münchener Biennale.
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    © Regine Körner
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