NEDA – der Ruf, die Stimme
Eine Persische Trilogie Teil II
Kurzinformationen:
Musik:
Alexander Strauch
Regie, Konzept, Text:
Martina Veh
Raumbild:
Martina Veh und Martina Segna
Veranstaltungsort:
Uraufführung:
i-camp/Neues Theater München
Weitere Vorstellungen:
i-camp/Neues Theater München
i-camp/Neues Theater München
NEDA – der Ruf, die Stimme
Eine Persische Trilogie Teil II
NEDA – der Ruf, die Stimme zeigt die Ambivalenz neuer Kommunikationstechnologien am Schicksal zweier junger Frauen aus dem Iran. Die eine wurde während der „Grünen Revolution” 2009 erschossen und zur Ikone des Aufstands. Die andere wurde durch Verwechslung ihres Bildes auf Facebook mit dem der Getöteten gezwungen ihr bisheriges Leben aufzugeben und zu fliehen. Setzt man die Farbwerte ihrer Bilder in Sinustöne um, klingen sie frappierend ähnlich.
Wie klingen im Vergleich dazu die Fotos der Biennalebesucher? Sie können mit ihrem vor der Aufführung aufgenommenen Bild und Geburtsdatum oder einem frei erfundenen Profil genauso Bestandteil der Komposition werden wie die zwei Iranerinnen. Ost und West, so unterschiedlich sie soziale Netzwerke auch nutzen – dort begünstigten sie die aktuellen Rebellionen, hier stellen sie Privates öffentlich aus –, geben gemeinsam ihre Bilder und Daten preis.
Diese komponierte Installation führt in die Abgründe des modernen Irans wie unserer Technikära, die beide oft unergründlich wie ein antikes Orakel wirken. Im Iran wird diese Tradition noch heute mit Hafis' Lyrik gepflegt, einer der wenigen gemeinsamen Nenner aller Perser sowie Goethes Inspirator seines west-östlichen Diwans: weise Damen sagen damit die Zukunft voraus. Hafis' Poesie wird in NEDA wie die Fotos in die Elektronik eingespeist – aus Bildern und Worten entsteht eine neuartige musiktheatralische Synthese.