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Die Münchener Biennale 1988-2014

Die Dokumentation Die Münchener Biennale 1988 – 2014 können Sie über diese e-mail bestellen INSPIRING NETWORK

Geschichte

1988 bis heute

In der Geschichte der Neuen Musik stand die Oper nicht im Zentrum, sondern eher am Rande. Der erklärte Fortschritt spielte sich in anderen Bereichen der Tonkunst ab. Die Exponenten der Nachkriegsmoderne, der Komponistengeneration, die in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren geboren wurde, fanden erst ziemlich spät zum Musiktheater (etwas schneller zum Theater in der Musik):

Ligeti schrieb seinen Grand Macabre 1974-77, Helmut Lachenmann sein Mädchen mit den Schwefelhölzerngar erst 1990-96, Karlheinz Stockhausen arbeitete sich über Raummusik und multikulturelle Mystik zur theatralischen Inszenierung von Musik vor, der Prozess begann in den achtziger Jahren; Pierre Boulez lotete zwar riesige Steinbrüche mit seiner komponierten Klangregie aus, doch Opern schrieb er nicht, die dirigierte er nur. Luigi Nono bildete in diesem Avantgardistenkreis eine Ausnahme; bei seiner Intolleranza war Politik im Spiel. Hans Werner Henze schlug als einer der wenigen aus dieser Generation keinen Bogen um die Oper als tradierte Kunstform und als Veranstaltungsort, sondern bediente sich ihrer, weil er sie nicht per se für eine reaktionäre Institution hielt.

Henze wusste aus eigener Erfahrung, dass die relative Distanz von Oper und Avantgarde auf Gegenseitigkeit beruhte, und dass international so etwas wie ein Laboratorium fehlte, das jungen Komponisten die Theaterwelten im Experiment, in der Erprobung, im Erfahrungsaustausch mit älteren Kollegen hätte erschließen können. Es gab die elektronischen Studios an Hochschulen, Universitäten und Rundfunkanstalten. Das IRCAM in Paris kümmerte sich um "recherche et cooperation acoustique / musique", unter anderem um das Zusammenwirken herkömmlicher und elektronischer Instrumente. Wo aber blieb das neue Musiktheater?

Bei der Entstehung der Münchener Biennale wirkten Erkenntnis und Interesse auf einmalige Art zusammen. Hans Werner Henze: "Die ganze Geschichte begann mit der Anfrage des (Münchner) Kulturreferenten, ob ich Lust hätte, mir über die Ausgestaltung eines wie immer auch gearteten Münchner städtischen Musikfestes Gedanken zu machen. Ich schlug nach einiger Zeit vor, etwas einzurichten, was bisher gefehlt hat, und was es auch sonst an keinem Ort der Welt gibt und doch eine dringende Notwendigkeit wäre: nämlich einen Ort, an dem theaterinteressierte Komponisten der jungen Generation ihre Ideen in die Wirklichkeit umsetzen könnten." So kam die Münchener Biennale ins Leben"

Komponisten

1988—2014

Opern

1988 bis heute

Klangspuren

Gesprächskonzerte der Münchener Biennale

Klangspuren

Im Zentrum der Gesprächskonzerte „Klangspuren“ bzw. „Klangspuren plus“, von Hans Werner Henze 1994 begründet, stehen Uraufführungen von Auftragswerken junger Komponisten. Es werden jeweils Kompositionen der Tradition und der neueren Musik, die einen besonderen Bezug zu dem uraufgeführten Werk haben, ausgewählt. So entsteht für den Komponisten und sein Werk ein Spannungsfeld von Gegenwart und Geschichte. Die Vielfalt möglicher Bezugspunkte wird im Rahmen des Konzerts durch ein Gespräch mit dem Komponisten verdeutlicht.

Konzeption und Gesprächsleitung: Siegfried Mauser und Peter Ruzicka

Klangspuren

1994 - 2014