The Mother of Three Sons
Dance Opera in 3 Akten
Kurzinformationen:
Musik:
Leroy Jenkins
Libretto:
Ann T. Greene
Musikalische Leitung:
Yoram David
Regie/Choreographie:
Bill T. Jones
Bühne und Kostüme:
Deborah Kagel
Veranstaltungsort:
Uraufführung:
Deutsches Theater
Weitere Vorstellungen:
Deutsches Theater
Deutsches Theater
Deutsches Theater
The Mother of Three Sons
Dance Opera in 3 Akten
„Und es begab sich zu der Zeit, als der Fluß einsam war, dass Bruder Sonne über das Land herrschte. Dort, wo einst der Klang seines Singens und Lachens gewesen, wisperte nur noch die Trockenheit des Sandes, weil sich der Fluß darum nicht kümmerte. Also schien Bruder Sonne. Und die Schakale heulten.
Und die Ernte starb. Und in diesem Land war eine Frau von großem Reichtum, die für sich und ihren Mann ihr erstes Kind unter dem Herzen trug. Und sogar in der Zeit dieser Dürre lebten sie und ihr Gemahl im Überfluß. Also erwarteten sie getrost die Geburt. Doch oh! Trotz ihres Reichtums war das Kind, als es zur Welt kam, ausgemergelt wie das Land. [...]
Sie liebt, aber wen sie liebt,
Ist nur sie selbst.
Ich kenne und ich liebe sie
Nichtsdestoweniger.
Sie verletzt –
Aber wen verletzt sie?
Sie verletzt uns Selbst.
Ich bin meiner Mutter Beschützer
Nichtsdestoweniger.
[...] Und so begab es sich, dass der Fluß keine Söhne hatte, dann deren drei und dann wiederum keine. Und obgleich seine Betrübnis groß war, wässerte nicht eine seiner Tränen das Land, da er nicht weinen mochte.
Und die Ordnung der Dinge war nicht wie bisher. Denn Schwester Mond zog ein Kind groß und ließ die Nacht alleine ihren Weg beschreiten. Und Bruder Sonne nahm seines Bruders ganze Stärke in sich auf, so dass alles um ihn litt, da er auf seinem Thron verweilte.“
„’The Mother of Three Sons’ ist eine Tanz-Oper, die bei den Konventionen schwarzafrikanischer Volkssagen und Musik Anleihen macht. Trotzdem umspannen Musik und Oper zwei Welten – die alte und unsere heutige. Über die Musik äußerte sich Leroy Jenkins: ‚Diese Oper ist harmonischer als die Instrumentalmusik, die ich normalerweise schreibe. Die Texte haben mich veranlasst, die Komposition weniger perkussiv, weniger dissonant zu gestalten. Doch überall, wo es mir möglich war, habe ich jene Dissonanz verwendet, die für den sogenannten ‚Jenkins-Stil’ charakteristisch ist. Weil es sich um meine erste Oper handelte, bin ich behutsam vorgegangen. Es war eine Herausforderung, in der durch Ann T. Greens Libretto vorgegebenen Form zu bleiben, das Publikum anzusprechen und mich selbst künstlerisch zufriedenzustellen.’“
(Text aus: Ann T. Greene, The Mother of Three Sons)