WIR
Kurzinformationen:
Musik:
Christoph Staude
Libretto:
Hans-Georg Wegner
Musikalische Leitung:
Christian Hommel
Regie:
Helen Malkowsky
Bühne:
Michael Growe
Kostüme:
Henrike Bromber
Veranstaltungsort:
Uraufführung:
Muffathalle
Weitere Vorstellungen:
Muffathalle
Muffathalle
WIR
WIR – das sind alle, unterschiedslos, glücklich, weil gleich, reibungslos eingetaktet, zu Hause in einer Welt aus Glas – licht, hell, transparent. Die hypermoderne Industriegesellschaft bringt ihr Innenleben auf High-Tech. Nummern ersetzen Namen. Zusammenhalt schaffen Medienevents, die alle erwarten. Die Fäden laufen beim „Großen Wohltäter“ zusammen. So Jewgenij Samjatin 1920 in seinem utopischen Roman WIR. Christoph Staude und sein Librettist Hans-Georg Wegner gehen einen Schritt weiter: „Während sich die Gesellschaft der ‚Nummern’ im Roman unterm Joch des ‚Wohltäters’ befindet, wird dieser im Musiktheater vom Chor der Nummern selbst dargestellt – ein Hinweis darauf, dass sie sich unterm Ohrendiktat eines Medienmolochs befinden, der sie selber sind.“
WIR wird als zeichenhafte Installation auf die Bühne gebracht, als „Zustands-Pandämonium“. „Ein Turm (zu Babel), ein Stapel aus Behältern wird errichtet (Inhalte werden abgespeichert, formatiert). Der Stapel als Lager, auch als Ort, an dem gebaut wird, an dem Gerichtsurteile ‚vom Stapel gelassen’ werden. Der ‚Einzige Staat’ formuliert sich als Baustelle des behaupteten Weltbildes. Durch Umbau einiger Elemente werden die verschiedenen Orte markiert. Indem die Beleuchtung dieses Gebäude mit unterschiedlichen Ladungen versieht, erhalten Licht und Farbe das gleiche Gewicht wie die Skulptur der Installation. Radikale Farblosigkeit wechselt mit starken Farben.“ (Christoph Staude)
Nicht alles läuft reibungslos im „Einzigen Staat“. Erinnerungen an Individualität, an Liebe, an den Sog unerhörter Musik brechen auf – Zeichen des Widerständigen.