Monologe für zwei
Zwei Musiktheaterstücke mit Intermezzo für einen Schauspieler, Frauenstimme, Ensemble und Tonband
Brief informations:
Music:
Jörg Widmann
Musikalische Leitung München:
Ulrich Nicolai
Regie München:
Florentine Klepper
Bühne und Kostüme München:
Chalune Seiberth
Venue:
World premiere:
Akademietheater im Prinzregententheater
Further performances:
Akademietheater im Prinzregententheater
Akademietheater im Prinzregententheater
Monologe für zwei
Zwei Musiktheaterstücke mit Intermezzo für einen Schauspieler, Frauenstimme, Ensemble und Tonband
Der Titel lässt an gestörte Kommunikation denken, an gebrochene oder gezwungene Interaktion. Er weckt Erinnerungen an Alltagssituationen, in denen Theaterstoff steckt. [...] Der Schweiger und der Schwätzer, das altgediente Paar mit den Zeitungen vor dem Kopf, der Verbalpädagoge und das Kind – viele (innere und nach außen gewandte) „Monologe für zwei“ sind denkbar. Jörg Widmann, der Komponist und Klarinettist aus München, fand dieTexte für seine musikalischen Szenen in der Literatur des frühen und späten 20. Jahrhunderts; den ersten bei [...] Christian Morgenstern [...]. In der kleinen Szene zwischen „Egon und Emilie“ bemüht sie sich – zärtlich, lockend, unterwürfig, flehend, verwirrt, verzweifelnd, anklagend -, sein Schweigen – nein, nicht zu brechen, sondern aufzulösen. Vergebens. [...] Eine Szene im klassischen Sinn ist nicht zustande gekommen. Jörg Widmann komponierte dieses Stück, in dem Wirklichkeit und Bühnenspiel, Realität und Virtualität in- und durcheinanderkippen, und das er „K(l)eine Morgensternszene“ nannte, im Jahre 1997.
Drei Jahre später schrieb er „Das Echo“. Die Texte dafür fand er in Hörspielen von Vera Linhartová und Jürgen Becker. Die Rollen im „Echo“ sind anders verteilt. Er spricht. Er spricht in wahren Kaskaden, in Wortketten, die sich im Klang drehen und in ihren mitgeführten Bedeutungen die absurdesten Volten schlagen [...]. Sein Widerpart ist zunächst weit weg, wirkt nur als Echo [...], bis es schließlich selbst leibhaftig in Gestalt der Sängerin auf der Bühne erscheint, den Mann unter den Tisch singt, seine Stelle einnimmt und ... Und? Black. Ende. Eine klassische Szene ist auch hier nicht zustande gekommen.
Jörg Widmann hat beide Stücke [...] unabhängig voneinander komponiert. Erst nachträglich fielen ihm die strukturellen Parallelen, die Entsprechungen und Spiegelungen zwischen den Werken auf. Es lag nahe, beide Stücke in Verbindung zueinander auf die Bühne zu bringen. [...]
(Text aus: Habakuk Traber, „Monologe für zwei“)