Marlowe: Der Jude von Malta
Chamber opera after Christopher Marlowe
Brief informations:
Music:
André Werner
Libretto:
André Werner
Musikalische Leitung:
Rüdiger Bohn
Regie:
Stefan Herheim
Bühne und Kostüme:
Jan A. Schroeder
Virtueller Bühnenraum, interaktives Bühnenbild und Kostümprojektion Realisation:
Büro Staubach, Berlin
Venue:
World premiere:
Muffathalle
Further performances:
Muffathalle
Muffathalle
Muffathalle
Marlowe: Der Jude von Malta
Chamber opera after Christopher Marlowe
André Werner nennt seine Oper nicht „Der Jude von Malta“, sondern „Marlowe: Der Jude von Malta“. das heißt: Das Schauspiel selbst, und nicht nur sein Stoff und Inhalt, ist Gegenstand des Werkes. André Werner hat nicht einfach Marlowes Drama zu einem tauglichen Libretto umgeschrieben oder umschreiben lassen, sondern er bezog in seine Konzeption auch mit ein, was jene Tragödie hervorbrachte, was ihre Handlung vorantrieb und bestimmte, und er hob die Linearität des Handlungsablaufs bei Marlowe auf [...].
HT: Sie haben ja in Ihrer Oper die Rolle des Machiavelli, den Marlowe nur die Vorrede sprechen lässt, erheblich ausgebaut.
André Werner: [...] Seine Rolle war für mich der Schlüssel, meine Lesart des Dramas zu komponieren. Machiavelli war ja fast schon ein Zeitgenosse Marlowes. Er war noch aktuell. Es gab auch damals schon eine allgemein verbreitete Vorstellung, ein Vorurteil, eine gesellschaftliche Haltung zu ihm. Marlowe benutzt sie, lässt ihn die Vorrede ganz im Sinne eine Machtbesessenen, andere Ausschaltenden, halten. Andererseits sind aber die Konstellationen in Marlowes Stück so, dass ich Machiavellis Rolle aufbewahren und ihn quasi als Spielleiter einsetzen wollte: Er ist es dann – da drehe ich die Verhältnisse ein wenig um -, der Marlowes Szenen spielen lässt wie Versuchsanordnungen.
(Text aus: Habakuk Traber, „Ein Drama um Machiavelli“ und „Ein Gespräch über Marlowe“)