Der Trojanische Frieden
Ein Spiel für Mimen, Tänzer, Chor und Orchester
Kurzinformationen:
Musik:
Maximilian Beckschäfer
Libretto:
Herbert Rosendorfer
Musikalische Leitung:
Heinrich Klug
Inszenierung und Choreographie:
Bernd R. Bienert
Bühne und Kostüme:
Bernd R. Bienert
Veranstaltungsort:
Uraufführung:
Deutsches Museum/Kongresssaal
Weitere Vorstellungen:
Deutsches Museum/Kongresssaal
Deutsches Museum/Kongresssaal
Der Trojanische Frieden
Ein Spiel für Mimen, Tänzer, Chor und Orchester
Der Trojanische Krieg, ja, der dauerte zehn Jahre, war hart und wechselvoll und konnte nur durch eine List entschieden werden. Der Frieden, der darauf folgte, machte keinen glücklich, er brachte Tod oder Sklaverei für die eine, Irrfahrten und Missgeschicke für die andere Seite. Was wäre, wenn es den Akteuren gelänge, aus dem sinnlosen Wechselspiel eifersüchtiger Götter auszuscheren? Die Helden in Max Beckschäfers Der Trojanische Frieden jedenfalls verlangen ganz pirandellisch nach einem neuen Schluss. Ein Deus ex machina soll eine Lösung bringen, bei der „beide Seiten siegen“ – wie praktisch wäre das doch auch in der großen Politik! Dabei ist es ganz einfach:
Es wird Zeit, daß ihr euch wieder versöhnt,
ihr griechischen und trojanischen Helden,
vertragt euch wieder, ihr Männer und Frauen!
Mehr, so sagt der Herbeigerufene, fällt ihm dazu auch nicht ein. Und wenn der Schlusschor singt:
Gebt uns, unsterbliche Götter,
soviel Verstand, als wir brauchen,
um das Dunkel in uns,
hell wie der Himmel zu machen.
Dann ist das eine Bitte, der wir uns gerne anschließen.
Durch Max Beckschäfers musikdramatisches Werk zieht sich wie ein roter Faden sein subtiler – aber charakteristischer – Sinn für Komik. Nicht unbedingt die Helden, eher die Antihelden sind es, die ihn interessieren. [...] Als die Idee mit dem trojanischen Sujet geboren wurde, war es sowohl für Beckschäfer als auch für Rosendorfer klar, daß nicht die idealisierten Helden der Antike, nicht die Verherrlichung der männlichen Tapferkeit und Stärke im Mittelpunkt stehen würden. Vielmehr interessieren neben der Sinnlosigkeit des Krieges die menschlichen Schwächen, die Probleme des kleinen Soldaten während der Belagerung, das Leid der Frauen und die Verwahrlosung der ethischen und kulturellen Werte. Dass diese sehr ernsten Inhalte für ein junges Publikum durch ironische Brechung der unterschiedlichen Stilhöhen sozusagen mit einem ernsten und einem zwinkernden Auge vermittelt werden, drückt dem Stück den persönlichen Stempel der Autoren auf.
(Text aus: Beate Rygiert, Der Trojanische Frieden)