Die weiße Schlange
Kurzinformationen:
Musik:
Julian Yu
Buch:
Julian Yu
Musikalische Leitung:
Roger Epple
Inszenierung:
Claus Guth
Bühne:
Christian Schmidt
Veranstaltungsort:
Uraufführung:
Gasteig/Black Box
Weitere Vorstellungen:
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Gasteig/Black Box
Die weiße Schlange
[...] Es gibt viele Versionen von der „Weißen Schlange“, und vier davon habe ich gelesen. Ich studierte auch die Arientexte verschiedener chinesischer Lokalopern, die auf der „Weißen Schlange“ basierten. Bei meiner Lektüre entdeckte ich einige hochinteressante Variationen der Geschichte, die sich in einer stummen Puppenoper bedauerlicherweise nicht vermitteln ließen und auf die deshalb verzichtet werden musste. Meine Geschichte enthält einige Elemente, die in keiner anderen Version der Sage der „Weißen Schlange“ vorkommen. Wer diese anderen Fassungen kennt, könnte sogar der Ansicht sein, daß meine Geschichte zu sehr von der ursprünglichen Sage abweicht, um diesen Titel überhaupt zu verdienen. Ich halte das aber nicht für wichtig. Im Verlauf ihrer langen Geschichte hat sich die Sage ohnehin weiterentwickelt. [...]
Ich glaube, daß der Einfluss, den die chinesische Musik auf mich gehabt hat, in der Musik zu dieser Oper sehr deutlich zu spüren ist. Doch beim Komponieren habe ich mich nicht bemüht, mich irgendwie auf die Grenzen der chinesischen Musik zu beschränken, sondern nur versucht, einfach ich selbst zu sein. Wird ein und dieselbe Geschichte von verschiedenen Erzählern erzählt, dann klingt sie jedes Mal anders.
Der Grund dafür liegt darin, daß die Erzähler verschiedene Stimmen haben, anders betonen und modulieren, andere Worte wählen u.s.w. Deshalb ist die Geschichte manchmal lebhaft, manchmal lustig und manchmal langweilig. Beim Komponieren sind es meiner Ansicht nach genau diese persönlichen Unterschiede, die die Geschichte interessant machen. Ich hatte mir einfach vorgenommen, die Geschichte so zu erzählen, wie es mir am leichtesten fiel.
[...]
(Text aus: Julian Yu, Die Anfänge und die Entwicklung des Librettos und Die Musik)