Eréndira
Oper in 6 Szenen
Kurzinformationen:
Musik:
Violeta Dinescu
Libretto:
Monika Rothmaier
Musikalische Leitung:
Bernhard Kontarsky
Inszenierung:
Beat Fäh
Bühne und Kostüme:
Carolin Mittler
Veranstaltungsort:
Uraufführung:
Muffathalle
Weitere Vorstellungen:
Muffathalle
Muffathalle
Eréndira
Oper in 6 Szenen
Ohne eine „opera overta“ (Umberto Eco) zu sein, strahlt Die unglaubliche und traurige Geschichte von der einfältigen Eréndira und ihrer herzlosen Großmutter über ihr Ende hinaus. Das Unterwegs-Sein von Eréndira und ihrer Großmutter ist nicht nur Lebenssituation, es ist ein Dauerzustand, ein symbolischer Gestus, der vom kleinen Schritt bis zur kosmischen Bewegung reicht. Das innere Pulsieren hat mir für die Musik, die ich dafür gefunden habe, viel bedeutet.
Kontinuierlich-polyphone Bewegung prägt das ganze Stück und erreicht eine Spannung von großer Intensität. Es ist, als ob ein Wirbel voller unkontrollierter Kraft mit Schwung startet und nicht mehr zu stoppen ist. Das Ende der Geschichte, die in einen außergewöhnlichen Mord mündet, ist nicht zugleich der Schluss des Geschehens, sondern – man denke nur an das Bild dieser fast unsterblichen Großmutter – der Versuch, über die natürlichen Grenzen des menschlichen Lebens hinaus weiter agieren zu können: der archetypische Traum und Alptraum der Menschheit.
In meine Musik habe ich also nicht nur eine linear funktionierende Geschichte bzw. ein Libretto integriert, sondern auch das Werden und Wachsen dieses lebendigen Raums, den Márquez in seinen Texten so verständlich zu realisieren versteht.
Die Figuren und die Instrumente, die von der Entstehung bis zur definitiven Verwandlung des Materials sich in vielen Spiegelungen zeigen und suchen, antworten darauf im permanenten Spiel eines fast halluzinatorischen Spiralimpulses – in Form einer organischen Struktur, in der jedes Element die Keimzelle einer neuen Geschichte in sich trägt. [...] (Text aus: Violeta Dinescu, Über die Entstehung meiner Kammeroper Eréndira)