De Amore
Una maschera di cenere
Kurzinformationen:
Musik:
Mauricio Sotelo
Text:
Peter Mussbach
Musikalische Leitung:
Mauricio Sotelo
Inszenierung und Bühne:
Peter Mussbach
Kostüme:
Andrea Schmidt-Futterer
Licht:
Konrad Lindenberg
Veranstaltungsort:
Uraufführung:
Gasteig/Carl-Orff-Saal
Weitere Vorstellungen:
Gasteig/Carl-Orff-Saal
Gasteig/Carl-Orff-Saal
De Amore
Una maschera di cenere
[...] „Als Mauricio Sotelo beauftragt wurde, eine Oper zum Phänomen Zeit zu schreiben, erschien ihm das zwar als äußerst reizvolles, zugleich aber nahezu aussichtsloses Unterfangen: ‚Utopia’ lautete nicht zufällig der Arbeitstitel, unter dem das Werk zunächst firmierte – Visionen würde er wohl entwerfen, nicht aber erschöpfende Antworten geben können. Es ging also um Annäherungen: Wie sieht die Struktur der Zeit aus? fragte sich Sotelo. Und befand: Die Zeit verläuft spiralförmig. [...] Was einmal war – es kehrt irgendwann wieder, in anderer Gestalt, doch wohlbekannt. [...]
Die spiralförmige Substanz der Zeit übertrug Mauricio Sotelo in ein Kompositionskonzept, das an ein Palindrom erinnert. [...] In drei Teile ist sein Werk gegliedert. Der erste enthält vier Szenen, der zweite drei, der dritte wiederum vier. Szene zwei des zweiten Teiles bildet somit das Zentrum, den Brennpunkt. Die erste Szene des ersten Teils findet sich spiegelgleich in der letzten des dritten Teils wieder, [...] eine subtil erdachte Konzeption.
Diese Einteilung fand Peter Mussbach bereits vor, als er [...] mit der konkreten Ausarbeitung des Textbuches begann. [...] Sotelos Kompositionskonzept schien ihm am besten übertragbar auf den Diskurs der Liebe: [...] ‚Die Handlung beginnt, wie so oft, mit der ‚Liebe auf den ersten Blick’ und durchläuft alle erdenklichen Phasen bis zum bitteren Ende. Begierde, Sehnsucht, erste Berührungen, Schüchternheit, Zärtlichkeit, Schwärmerei, Hingerissenheit, Verzückung, Erfüllung und Vereinigung. Dann irgendwann ein Anruf, Warten, Verausgabung, Angst, Eifersucht, Sehnsucht, Erinnerung, allein, Nacht, warum? Schließlich Entwirklichung, kein Vergessen, Verzweiflung, Verrücktheit, Rückzug, Dämonen, Katastrophe.’ Eine ‚Revue amoureuse’ ist auf diese Weise entstanden, Schritt für Schritt, Szene für Szene, Teil für Teil. Denn Mussbach ist sich sicher: ‚Die Beschreibung der Liebe ist die der Liebe adäquate Form. [...] Wenn wir lieben, kreisen wir um ein Zentrum ohne Begriff.’ [...] Begegnung, Vereinigung, Auseinandergehen, und dann das ganze wieder von vorn, auf einer anderen Stufe. Die Liebe ist der Zeit verwandt. [...]
(Text aus: Susanne Stähr, „Die Liebe ist der Zeit verwandt, Mauricio Sotelos Musiktheater ‚De Amore’“)